1. |
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Am tiefen Himmel, wo die Sterne schwimmen
Auch unser Auge mit den Sternen schwimmt
Zuweilen doch geschieht es, daß die Stimmen
Der Ewigkeit des Geistes Ohr vernimmt
Du Himmel voll Gestirne zeigst uns wieder
Daß du beseelt und fühlend bist. Denn seht
Die Liebe einigt alle Flammenbrüder
Ihr Sonnen, weint, denn ein Planet vergeht
Er drehte sich im stolzen Gleichgewichte
Und kein Geschöpf an Hunger je verkam
Der Mensch, der frei war, konnte seine Früchte
Im Überfluß genießen, ohne Scham
Doch stahl ein Diebsgeschlecht uns Frucht und Kerne
Und ließ verfaulen, was die Welt gesät
Sein Wahnsinn aber stinkt bis an die Sterne
Ihr Sonnen, weint, denn ein Planet vergeht
Mit Strömen Bluts müßt ihr den Krieg bezahlen
Mit noch mehr Blut bezahlt ihr die Idee
Wie Menschenfleisch ernährt den Kannibalen
So nährt vom Menschenfleisch sich der Bankier
Das ist der Henker, der in blutgen Händen
Die arme Erdenkugel wägt und dreht
Um seinem finstren Gott sie zu verschwenden
Ihr Sonnen, weint, denn ein Planet vergeht
Und doch – die alten Träume uns erfüllen
Wer wollte aus der Lust am Dasein fort
Es braust aus dem Gewühl der Menschenwillen
Der Leidenschaften göttlicher Akkord
Vergebens, arme Seele! Sie gebrauchen
Das Henkerbeil als christliches Gerät
Prometheus darf nur noch auf Stümpfen krauchen
Ihr Sonnen, weint, denn ein Planet vergeht
Ein Schluchzen schallt durch alle Himmelreiche
Als letzter Schrei am Tage des Gerichts
Die Ewigkeit zerstäubt die Riesenleiche
Und bläst die Hülse in das leere Nichts
Leer wird das Weltall sein nach den Gewittern
Und letzter Wirbelrauch der Welt verweht
Plejadenhimmel, voll von Knochensplittern
Ihr Sonnen, weint, denn ein Planet vergeht
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2. |
Gras (Live)
03:52
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Als wir endlich groß genug war'n
Nahmen wir unsere Schuh
Die bemalte Kinderzimmertür
Fiel hinter uns zu
Vater gab uns seinen Mantel
Und sein' blauen Hut
Mutter gab uns ihre Tränen und
Machte uns ein Zuckerbrot
Immer wieder wächst das Gras
Wild und hoch und grün
Bis die Sensen ohne Hass
Ihre Kreise zieh'n
Immer wieder wächst das Gras
Klammert all die Wunden zu
Manchmal stark und manchmal blass
So wie ich und du
Als wir endlich alt genug war'n
Stopften wir sie in den Schrank
Die allzu oft geflickten Flügel
Und Gott sagte: "Gott sei Dank"
Nachts macht diese Stadt
Über uns die Luken dicht
Und wer den Kopf zu weit oben hat
Der find't seine Ruhe nicht
Immer wieder wächst das Gras
Wild und hoch und grün
Bis die Sensen ohne Hass
Ihre Kreise zieh'n
Immer wieder wächst das Gras
Klammert all die Wunden zu
Manchmal stark und manchmal blass
So wie ich und du
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Waldzitherpunk Leipzig, Germany
Peggy Luck
Helene Déus
Jens-Paul Wollenberg
Toni Linke
Mobiles Waldzitherpunk-Kommando mit (ger)manisch-depressiven Frequenzen.
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