1. |
Springinsfeld
02:29
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[Instrumental]
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2. |
Bürgerlied
03:49
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Ob wir rote, gelbe Kragen
Helme oder Hüte tragen
Stiefel tragen oder Schuh
||: Oder ob wir Röcke nähen
Und zu Schuhen Drähte drehen
Das tut, das tut nichts dazu :||
Ob wir können präsidieren
Oder müssen Akten schmieren
Ohne Rast und ohne Ruh
||: Ob wir just Collegia lesen
Oder aber binden Besen
Das tut, das tut nichts dazu :||
Ob wir stolz zu Rosse reiten
Oder ob zu Fuß wir schreiten
Fürbass unserm Ziele zu
||: Ob uns Kreuze vorne schmücken
Oder Kreuze hinten drücken
Das tut, das tut nichts dazu :||
Aber ob wir Neues bauen
Oder Altes nur verdauen
Wie das Gras verdaut die Kuh
||: Ob wir in der Welt was schaffen
Oder nur die Welt begaffen
Das tut, das tut was dazu :||
Ob im Kopfe etwas Grütze
Und im Herzen Licht und Hitze
Dass es brennt in einem Nu
||: Oder ob wir hinter Mauern
Stets im Dunkeln träge kauern
Das tut, das tut was dazu :||
Ob wir rüstig und geschäftig
Wo es gilt zu wirken kräftig
Immer tapfer greifen zu
||: Oder ob wir schläfrig denken
Gott wird's schon im Schlafe schenken
Das tut, das tut was dazu :||
Drum ihr Schwestern, drum ihr Brüder
Alle eines Bundes Glieder
Was auch Jeder von uns tu
||: Alle die dies Lied gesungen
So die Alten wie die Jungen
Tun wir, tun wir was dazu :||
Tun wir, tun wir was dazu!
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3. |
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Ich will, dass wieder Frühling ist
Verstehst du mich, mein Kind
Ich will, dass wieder Frühling ist
Weit draußen tost der Wind
Ich will, dass wieder Blüten sind
Und Königsfalter dich umschwärmen
Ich will, dass wieder Blüten sind
Die uns're Herzen wärmen
Ich will, dass wieder Leben wird
Der Wald, die grüne Wiese
Ich will, dass wieder leben wird
Der Honigduft, der süße
Ich will, dass Liebespärchen wieder
Ganz ohne Verstecken
Berauscht vom Duft des frischen Flieder
Sich nackt im Grünen necken
Ich will, dass wieder Frühling ist
Und uns're Herzen springen
Ich will, dass wieder Frühling ist
Und alle Kinder singen
||: Ich will, dass wieder Frühling ist :||
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4. |
Haus auf Abbruch
03:42
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Da steht das Haus mit Gold bestuckt
Von Krämern ehrfurchtsvoll beguckt
Doch längst schon windig wie Kulissen
Der Keller fault, die Wände sperrn
Das hat den Schwamm bis auf den Kern
Das Ding hält nicht mehr stand
Da wackelt schon die Wand
Wann wird die Bude abgerissen?
Im Hochparterre wohnt ein Bankier
Ein Makler mit dem richt'gen Dreh
Der Goldsack ist sein Ruhekissen
Er zeigt auf seine Wände stolz
Bis an die Decke Barren Golds
Das Ding hält nicht mehr stand...
Darüber wohnt ein Spekulant
Der hat den Bauern in der Hand
Und wen er hat, der wird beschissen
Er scheffelt Korn von weit und breit
Das wird was wert zur Hungerszeit
Das Ding hält nicht mehr stand...
Darüber wohnt ein Rentner schwer
Der tut von Kind auf schon nichts mehr
Er liebt die Kissen und die Bissen
Lebt wie die Lilie auf dem Feld
Denn unversiegbar ist sein Geld
Das Ding hält nicht mehr stand...
Doch unterm Dach – wie pfeift der Wind -
Haust eine Mutter mit dem Kind
Den Vater hat's schon umgeschmissen
Die Nacht ist kalt, die Nacht tut weh
Denn durch die Ziegel bläst der Schnee
Das Ding hält nicht mehr stand...
Und vor dem Haustor in der Nacht
Ein armer Posten steht auf Wacht
Er gähnt – ein Grenadier muss müssen
Er steht, er weiß noch nicht für wen
Bald wird er hier vergebens stehn
Das Ding hält nicht mehr stand
Da wackelt schon die Wand
Bald wird die Bude abgerissen!
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5. |
Mandotänzchen N° 1
02:49
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[Instrumental]
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6. |
Rotes Haar
03:19
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Im Sommer war das Gras so tief
Dass jeder Wind daran vorüberlief
Ich habe da dein Blut gespürt
Und wie es heiß zu mir herüberrann
Du hast nur meine Stirn berührt
Da schmolz er auch schon hin, der harte Mann
Weil's solche Liebe nicht mehr gibt…
Ich hab mich in dein rotes Haar verliebt
Im Feld, den ganzen Sommer, war
Der Mohn so rot nicht wie dein Haar
Nun wird es abgemäht, das Gras
Die bunten Blumen welken auch dahin
Und wenn der rote Mohn so blass
Geworden ist, dann hat es keinen Sinn
Dass es noch weiße Wolken gibt…
Ich hab mich in dein rotes Haar verliebt
Man sagt, dass es bald Kinder gibt
Wenn man sich in dein rotes Haar verliebt
So rot wie Blut, so weiß wie Schnee
Im Herbst, mein Lieb, da kehren viele Kinder ein
Warum soll's auch bei uns nicht sein?
Du bleibst im Winter auch mein rotes Reh
Und wenn es hundert schön're gibt…
Ich hab mich in dein rotes Haar verliebt
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7. |
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Herr Wirt, so lösche unsre Brände
Schaff uns Wein, schaff uns Wein
Dass dir Gott dein Elend wende
Bring den Wein, bring den Wein
||: Dass er dir Segen spende
Nun schenk ein, nun schenk ein :||
Ei, Gretel, komm und sein mein Bräutel
Ei so sprich's, ei so sprich's
Kaufst du mir einen Beutel
Leicht tu ich's, leicht tu ich's
||: Doch reiß mir nicht das Häutel
Aber stich's, aber stich's :||
Ei Hansel, willst du mit mir tanzen?
Komm schon los, komm schon los
Böckisch wollen wir alfanzen
Mit Getos, mit Getos
||: Schon mir die Pomeranzen
Aber stoß Hänsel, stoß :||
Trink und stampfe hingerissen
Streng dich an, streng dich an
Noch ein Kampf mit Hindernissen
Jedermann, wie er kann – Spieß voran!
||: Metzchen, zeig den Leckerbissen
Ich bin dran, ich bin dran :||
Man schnauft im Dorfe, nicht erschlaffen
Rafft euch auf, rafft euch auf
Eil dich Konrad, fauler Laffe
Mit Geschnauf, mit Geschnauf
||: Schau um dich wie ein Affe
Lauf Held lauf, lauf Held lauf :||
Herr Wirt, so lösche unsre Brände...
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8. |
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Von den Großen dieser Erde
Melden uns die Heldenlieder
Steigend auf so wie Gestirne
Gehn sie wie Gestirne nieder
Das klingt tröstlich, und man muss es wissen
Nur für uns, die sie ernähren müssen
Ist das leider immer ziemlich gleich gewesen
Aufstieg oder Fall – wer trägt die Spesen?
Freilich dreht das Rad sich immer weiter
Dass, was oben ist, nicht oben bleibt
Aber für das Wasser unten heißt das leider nur
Dass es das Rad halt ewig treibt
Ach, wir hatten viele Herren
Hatten Tiger und Hyänen
Hatten Adler, hatten Schweine
Doch wir nährten den und jenen.
Ob sie besser waren oder schlimmer:
Ach, der Stiefel glich dem Stiefel immer
Und uns trat er. Ihr versteht, ich meine
Dass wir keine andern Herren brauchen, sondern keine!
Freilich dreht das Rad sich immer weiter
Dass, was oben ist, nicht oben bleibt
Aber für das Wasser unten heißt das leider nur
Dass es das Rad halt ewig treibt
Und sie schlagen sich die Köpfe
Blutig, raufend um die Beute
Nennen andre gierige Tröpfe
Und sich selber gute Leute
Unaufhörlich sehn wir sie einander grollen
Und zerfleischen. Einzig und alleinig
Wenn wir sie nicht mehr ernähren wollen
Sind sie sich auf einmal plötzlich völlig einig
Denn dann dreht das Rad sich nicht mehr weiter
Und das heitre Spiel, es unterbleibt
Wenn das Wasser endlich mit befreiter Stärke
Seine eigne Sach' betreibt
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9. |
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Ich bin ein freier Mann und singe
Mich wohl in keine Fürstengruft
Und alles, was ich mir erringe
Ist Gottes liebe Himmelsluft
Ich hab keine stolze Feste
Von der man Länder übersieht
Ich bin ein Vogel nur im Neste
Mein ganzer Reichtum ist mein Lied
Ich könnte nur wie andre wollen
Und wär nie leer davongeeilt
Wenn jährlich man im Staat die Rollen
Den treuen Knechten zugeteilt
Indes ich hab nie zugegriffen
So oft man mich herbei beschied
Ich habe immer wieder nur gepfiffen
Mein ganzer Reichtum ist mein Lied
Der Lord zapft Gold aus seiner Tonne
Ich aus meiner höchstens Wein
Mein einzig Gold die Morgensonne
Mein Silber ist der Mondenschein
Färbt sich mein Leben herbstlich gelber
Kein Erbe, der zum Tod mir riet
Denn meine Münzen präg ich selber
Mein ganzer Reichtum ist mein Lied
Gern sing ich abends zu dem Reigen
Vor Thronen spielt' ich niemals auf
Ich lernte Berge wohl ersteigen
Paläste kam ich nie hinauf
Indes aus Moder, Sturz und Wettern
Sein golden Los sich mancher zieht
Spiel ich mit leichten Rosenblättern
Mein ganzer Reichtum ist mein Lied
Nach dir, nach dir steht mein Verlangen,
Ach schönstes Kind, ach wärst du mein!
Doch du wollt'st Bänder, wolltest Spangen,
Und ich soll dienen gehen? Nein!
Ich will die Freiheit nicht verkaufen
Und wie ich die Paläste mied
So lass ich getrost die Liebe laufe
Mein ganzer Reichtum ist mein Lied
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10. |
Tod eines Planeten
04:33
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Am tiefen Himmel, wo die Sterne schwimmen
Auch unser Auge mit den Sternen schwimmt
Zuweilen doch geschieht es, daß die Stimmen
Der Ewigkeit des Geistes Ohr vernimmt
Du Himmel voll Gestirne zeigst uns wieder
Daß du beseelt und fühlend bist. Denn seht
Die Liebe einigt alle Flammenbrüder
Ihr Sonnen, weint, denn ein Planet vergeht
Er drehte sich im stolzen Gleichgewichte
Und kein Geschöpf an Hunger je verkam
Der Mensch, der frei war, konnte seine Früchte
Im Überfluß genießen, ohne Scham
Doch stahl ein Diebsgeschlecht uns Frucht und Kerne
Und ließ verfaulen, was die Welt gesät
Sein Wahnsinn aber stinkt bis an die Sterne
Ihr Sonnen, weint, denn ein Planet vergeht
Mit Strömen Bluts müßt ihr den Krieg bezahlen
Mit noch mehr Blut bezahlt ihr die Idee
Wie Menschenfleisch ernährt den Kannibalen
So nährt vom Menschenfleisch sich der Bankier
Das ist der Henker, der in blutgen Händen
Die arme Erdenkugel wägt und dreht
Um seinem finstren Gott sie zu verschwenden
Ihr Sonnen, weint, denn ein Planet vergeht
Und doch – die alten Träume uns erfüllen
Wer wollte aus der Lust am Dasein fort
Es braust aus dem Gewühl der Menschenwillen
Der Leidenschaften göttlicher Akkord
Vergebens, arme Seele! Sie gebrauchen
Das Henkerbeil als christliches Gerät
Prometheus darf nur noch auf Stümpfen krauchen
Ihr Sonnen, weint, denn ein Planet vergeht
Ein Schluchzen schallt durch alle Himmelreiche
Als letzter Schrei am Tage des Gerichts
Die Ewigkeit zerstäubt die Riesenleiche
Und bläst die Hülse in das leere Nichts
Leer wird das Weltall sein nach den Gewittern
Und letzter Wirbelrauch der Welt verweht
Plejadenhimmel, voll von Knochensplittern
Ihr Sonnen, weint, denn ein Planet vergeht
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11. |
Siebenschläfer
03:49
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Siebenschläfer schlafen tief
Auch ein Stieglitz auf der Stiege
||: Und die Wasserwaage wiegt
Schon ihr Wasser in der Wiege :||
Alle Fliegen schlafen tief
Mit dem Köpfchen unterm Flügel
||: Und das Heupferd schläft im Gras
Ohne Leine, ohne Zügel :||
Nur ein Igel ist noch wach
Rumpelt unterm Bretterdach
||: Und der Mond sah auf die Uhr
Als der Wind vorüberfuhr :||
Sieh, schon schläft die ganze Welt
Niemals brauchen Käfer Geld
||: Regentropfen keine Schuh'
Liebste, mach die Augen zu :||
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12. |
Und allemal (live)
06:05
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Wie komm ich an dein's Vaters Haus?
Sag's liebes Mägdelein
Gehst du die Straße gradeaus
So kommst du an mein's Vaters Haus
Und allemal, und allemal
Und allemal bei der Nacht
Und bei der Nacht wenn's dunkel ist
Und niemand auf der Straße ist
Und allemal, und allemal
Und allemal bei der Nacht
Wie komm ich in dein Kämmerlein?
Sag's liebes Mägdelein
Hältst du dich immer rechterhand
Da hängt der Schlüssel an der Wand
Und allemal…
Wie komm ich unter deine Deck'?
Sag's liebes Mägdelein
Dass du so fragst, das nimmt mich wunder
Heb auf die Deck' und schlupf hinunter
Und allemal…
Wohin soll ich legen mein Bäuchelein?
Sag's liebes Mägdelein
Leg deinen Bauch auf meinen Bauch
So ist es allemal der Brauch
Und allemal…
Wohin soll ich legen meinen Schnipper und Schnapper?
Sag's liebes Mägdelein
Zwischen meinen Beinen wirst du was ertappen
Darein lass ihn nur hurtig schnappen
Und allemal…
Und wenn ich dir ein Junges mach?
Sag's liebes Mägdelein
Machst du mir eins, so wird's gemacht
Stoß nur brav zu, dass's Bettchen kracht
Und allemal…
Was soll ich aber morgen tun?
Sag's liebes Mägdelein
Heb du dich auf und geh davon
Und sag du hast mir recht getan
Und allemal…
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