We’ve updated our Terms of Use to reflect our new entity name and address. You can review the changes here.
We’ve updated our Terms of Use. You can review the changes here.

Waldzitherpunk

by Waldzitherpunk

/
  • Streaming + Download

    Includes unlimited streaming via the free Bandcamp app, plus high-quality download in MP3, FLAC and more.
    Purchasable with gift card

      €10 EUR  or more

     

  • Compact Disc (CD) + Digital Album

    Schönes Digisleeve mit CD und 14-seitigem Booklet, welches neben allen Songtexten auch Hintergrundinformationen und lustige Fotos von uns enthält. Haben wir alles selbst mit viel Mühe zusammengesucht, das physische Album zu besitzen lohnt sich also sogar, wenn man gar keinen CD-Spieler besitzt!

    Includes unlimited streaming of Waldzitherpunk via the free Bandcamp app, plus high-quality download in MP3, FLAC and more.
    ships out within 7 days

      €15 EUR or more 

     

1.
[Instrumental]
2.
Bürgerlied 03:49
Ob wir rote, gelbe Kragen Helme oder Hüte tragen Stiefel tragen oder Schuh ||: Oder ob wir Röcke nähen Und zu Schuhen Drähte drehen Das tut, das tut nichts dazu :|| Ob wir können präsidieren Oder müssen Akten schmieren Ohne Rast und ohne Ruh ||: Ob wir just Collegia lesen Oder aber binden Besen Das tut, das tut nichts dazu :|| Ob wir stolz zu Rosse reiten Oder ob zu Fuß wir schreiten Fürbass unserm Ziele zu ||: Ob uns Kreuze vorne schmücken Oder Kreuze hinten drücken Das tut, das tut nichts dazu :|| Aber ob wir Neues bauen Oder Altes nur verdauen Wie das Gras verdaut die Kuh ||: Ob wir in der Welt was schaffen Oder nur die Welt begaffen Das tut, das tut was dazu :|| Ob im Kopfe etwas Grütze Und im Herzen Licht und Hitze Dass es brennt in einem Nu ||: Oder ob wir hinter Mauern Stets im Dunkeln träge kauern Das tut, das tut was dazu :|| Ob wir rüstig und geschäftig Wo es gilt zu wirken kräftig Immer tapfer greifen zu ||: Oder ob wir schläfrig denken Gott wird's schon im Schlafe schenken Das tut, das tut was dazu :|| Drum ihr Schwestern, drum ihr Brüder Alle eines Bundes Glieder Was auch Jeder von uns tu ||: Alle die dies Lied gesungen So die Alten wie die Jungen Tun wir, tun wir was dazu :|| Tun wir, tun wir was dazu!
3.
Ich will, dass wieder Frühling ist Verstehst du mich, mein Kind Ich will, dass wieder Frühling ist Weit draußen tost der Wind Ich will, dass wieder Blüten sind Und Königsfalter dich umschwärmen Ich will, dass wieder Blüten sind Die uns're Herzen wärmen Ich will, dass wieder Leben wird Der Wald, die grüne Wiese Ich will, dass wieder leben wird Der Honigduft, der süße Ich will, dass Liebespärchen wieder Ganz ohne Verstecken Berauscht vom Duft des frischen Flieder Sich nackt im Grünen necken Ich will, dass wieder Frühling ist Und uns're Herzen springen Ich will, dass wieder Frühling ist Und alle Kinder singen ||: Ich will, dass wieder Frühling ist :||
4.
Da steht das Haus mit Gold bestuckt Von Krämern ehrfurchtsvoll beguckt Doch längst schon windig wie Kulissen Der Keller fault, die Wände sperrn Das hat den Schwamm bis auf den Kern Das Ding hält nicht mehr stand Da wackelt schon die Wand Wann wird die Bude abgerissen? Im Hochparterre wohnt ein Bankier Ein Makler mit dem richt'gen Dreh Der Goldsack ist sein Ruhekissen Er zeigt auf seine Wände stolz Bis an die Decke Barren Golds Das Ding hält nicht mehr stand... Darüber wohnt ein Spekulant Der hat den Bauern in der Hand Und wen er hat, der wird beschissen Er scheffelt Korn von weit und breit Das wird was wert zur Hungerszeit Das Ding hält nicht mehr stand... Darüber wohnt ein Rentner schwer Der tut von Kind auf schon nichts mehr Er liebt die Kissen und die Bissen Lebt wie die Lilie auf dem Feld Denn unversiegbar ist sein Geld Das Ding hält nicht mehr stand... Doch unterm Dach – wie pfeift der Wind - Haust eine Mutter mit dem Kind Den Vater hat's schon umgeschmissen Die Nacht ist kalt, die Nacht tut weh Denn durch die Ziegel bläst der Schnee Das Ding hält nicht mehr stand... Und vor dem Haustor in der Nacht Ein armer Posten steht auf Wacht Er gähnt – ein Grenadier muss müssen Er steht, er weiß noch nicht für wen Bald wird er hier vergebens stehn Das Ding hält nicht mehr stand Da wackelt schon die Wand Bald wird die Bude abgerissen!
5.
[Instrumental]
6.
Rotes Haar 03:19
Im Sommer war das Gras so tief Dass jeder Wind daran vorüberlief Ich habe da dein Blut gespürt Und wie es heiß zu mir herüberrann Du hast nur meine Stirn berührt Da schmolz er auch schon hin, der harte Mann Weil's solche Liebe nicht mehr gibt… Ich hab mich in dein rotes Haar verliebt Im Feld, den ganzen Sommer, war Der Mohn so rot nicht wie dein Haar Nun wird es abgemäht, das Gras Die bunten Blumen welken auch dahin Und wenn der rote Mohn so blass Geworden ist, dann hat es keinen Sinn Dass es noch weiße Wolken gibt… Ich hab mich in dein rotes Haar verliebt Man sagt, dass es bald Kinder gibt Wenn man sich in dein rotes Haar verliebt So rot wie Blut, so weiß wie Schnee Im Herbst, mein Lieb, da kehren viele Kinder ein Warum soll's auch bei uns nicht sein? Du bleibst im Winter auch mein rotes Reh Und wenn es hundert schön're gibt… Ich hab mich in dein rotes Haar verliebt
7.
Herr Wirt, so lösche unsre Brände Schaff uns Wein, schaff uns Wein Dass dir Gott dein Elend wende Bring den Wein, bring den Wein ||: Dass er dir Segen spende Nun schenk ein, nun schenk ein :|| Ei, Gretel, komm und sein mein Bräutel Ei so sprich's, ei so sprich's Kaufst du mir einen Beutel Leicht tu ich's, leicht tu ich's ||: Doch reiß mir nicht das Häutel Aber stich's, aber stich's :|| Ei Hansel, willst du mit mir tanzen? Komm schon los, komm schon los Böckisch wollen wir alfanzen Mit Getos, mit Getos ||: Schon mir die Pomeranzen Aber stoß Hänsel, stoß :|| Trink und stampfe hingerissen Streng dich an, streng dich an Noch ein Kampf mit Hindernissen Jedermann, wie er kann – Spieß voran! ||: Metzchen, zeig den Leckerbissen Ich bin dran, ich bin dran :|| Man schnauft im Dorfe, nicht erschlaffen Rafft euch auf, rafft euch auf Eil dich Konrad, fauler Laffe Mit Geschnauf, mit Geschnauf ||: Schau um dich wie ein Affe Lauf Held lauf, lauf Held lauf :|| Herr Wirt, so lösche unsre Brände...
8.
Von den Großen dieser Erde Melden uns die Heldenlieder Steigend auf so wie Gestirne Gehn sie wie Gestirne nieder Das klingt tröstlich, und man muss es wissen Nur für uns, die sie ernähren müssen Ist das leider immer ziemlich gleich gewesen Aufstieg oder Fall – wer trägt die Spesen? Freilich dreht das Rad sich immer weiter Dass, was oben ist, nicht oben bleibt Aber für das Wasser unten heißt das leider nur Dass es das Rad halt ewig treibt Ach, wir hatten viele Herren Hatten Tiger und Hyänen Hatten Adler, hatten Schweine Doch wir nährten den und jenen. Ob sie besser waren oder schlimmer: Ach, der Stiefel glich dem Stiefel immer Und uns trat er. Ihr versteht, ich meine Dass wir keine andern Herren brauchen, sondern keine! Freilich dreht das Rad sich immer weiter Dass, was oben ist, nicht oben bleibt Aber für das Wasser unten heißt das leider nur Dass es das Rad halt ewig treibt Und sie schlagen sich die Köpfe Blutig, raufend um die Beute Nennen andre gierige Tröpfe Und sich selber gute Leute Unaufhörlich sehn wir sie einander grollen Und zerfleischen. Einzig und alleinig Wenn wir sie nicht mehr ernähren wollen Sind sie sich auf einmal plötzlich völlig einig Denn dann dreht das Rad sich nicht mehr weiter Und das heitre Spiel, es unterbleibt Wenn das Wasser endlich mit befreiter Stärke Seine eigne Sach' betreibt
9.
Ich bin ein freier Mann und singe Mich wohl in keine Fürstengruft Und alles, was ich mir erringe Ist Gottes liebe Himmelsluft Ich hab keine stolze Feste Von der man Länder übersieht Ich bin ein Vogel nur im Neste Mein ganzer Reichtum ist mein Lied Ich könnte nur wie andre wollen Und wär nie leer davongeeilt Wenn jährlich man im Staat die Rollen Den treuen Knechten zugeteilt Indes ich hab nie zugegriffen So oft man mich herbei beschied Ich habe immer wieder nur gepfiffen Mein ganzer Reichtum ist mein Lied Der Lord zapft Gold aus seiner Tonne Ich aus meiner höchstens Wein Mein einzig Gold die Morgensonne Mein Silber ist der Mondenschein Färbt sich mein Leben herbstlich gelber Kein Erbe, der zum Tod mir riet Denn meine Münzen präg ich selber Mein ganzer Reichtum ist mein Lied Gern sing ich abends zu dem Reigen Vor Thronen spielt' ich niemals auf Ich lernte Berge wohl ersteigen Paläste kam ich nie hinauf Indes aus Moder, Sturz und Wettern Sein golden Los sich mancher zieht Spiel ich mit leichten Rosenblättern Mein ganzer Reichtum ist mein Lied Nach dir, nach dir steht mein Verlangen, Ach schönstes Kind, ach wärst du mein! Doch du wollt'st Bänder, wolltest Spangen, Und ich soll dienen gehen? Nein! Ich will die Freiheit nicht verkaufen Und wie ich die Paläste mied So lass ich getrost die Liebe laufe Mein ganzer Reichtum ist mein Lied
10.
Am tiefen Himmel, wo die Sterne schwimmen Auch unser Auge mit den Sternen schwimmt Zuweilen doch geschieht es, daß die Stimmen Der Ewigkeit des Geistes Ohr vernimmt Du Himmel voll Gestirne zeigst uns wieder Daß du beseelt und fühlend bist. Denn seht Die Liebe einigt alle Flammenbrüder Ihr Sonnen, weint, denn ein Planet vergeht Er drehte sich im stolzen Gleichgewichte Und kein Geschöpf an Hunger je verkam Der Mensch, der frei war, konnte seine Früchte Im Überfluß genießen, ohne Scham Doch stahl ein Diebsgeschlecht uns Frucht und Kerne Und ließ verfaulen, was die Welt gesät Sein Wahnsinn aber stinkt bis an die Sterne Ihr Sonnen, weint, denn ein Planet vergeht Mit Strömen Bluts müßt ihr den Krieg bezahlen Mit noch mehr Blut bezahlt ihr die Idee Wie Menschenfleisch ernährt den Kannibalen So nährt vom Menschenfleisch sich der Bankier Das ist der Henker, der in blutgen Händen Die arme Erdenkugel wägt und dreht Um seinem finstren Gott sie zu verschwenden Ihr Sonnen, weint, denn ein Planet vergeht Und doch – die alten Träume uns erfüllen Wer wollte aus der Lust am Dasein fort Es braust aus dem Gewühl der Menschenwillen Der Leidenschaften göttlicher Akkord Vergebens, arme Seele! Sie gebrauchen Das Henkerbeil als christliches Gerät Prometheus darf nur noch auf Stümpfen krauchen Ihr Sonnen, weint, denn ein Planet vergeht Ein Schluchzen schallt durch alle Himmelreiche Als letzter Schrei am Tage des Gerichts Die Ewigkeit zerstäubt die Riesenleiche Und bläst die Hülse in das leere Nichts Leer wird das Weltall sein nach den Gewittern Und letzter Wirbelrauch der Welt verweht Plejadenhimmel, voll von Knochensplittern Ihr Sonnen, weint, denn ein Planet vergeht
11.
Siebenschläfer schlafen tief Auch ein Stieglitz auf der Stiege ||: Und die Wasserwaage wiegt Schon ihr Wasser in der Wiege :|| Alle Fliegen schlafen tief Mit dem Köpfchen unterm Flügel ||: Und das Heupferd schläft im Gras Ohne Leine, ohne Zügel :|| Nur ein Igel ist noch wach Rumpelt unterm Bretterdach ||: Und der Mond sah auf die Uhr Als der Wind vorüberfuhr :|| Sieh, schon schläft die ganze Welt Niemals brauchen Käfer Geld ||: Regentropfen keine Schuh' Liebste, mach die Augen zu :||
12.
Wie komm ich an dein's Vaters Haus? Sag's liebes Mägdelein Gehst du die Straße gradeaus So kommst du an mein's Vaters Haus Und allemal, und allemal Und allemal bei der Nacht Und bei der Nacht wenn's dunkel ist Und niemand auf der Straße ist Und allemal, und allemal Und allemal bei der Nacht Wie komm ich in dein Kämmerlein? Sag's liebes Mägdelein Hältst du dich immer rechterhand Da hängt der Schlüssel an der Wand Und allemal… Wie komm ich unter deine Deck'? Sag's liebes Mägdelein Dass du so fragst, das nimmt mich wunder Heb auf die Deck' und schlupf hinunter Und allemal… Wohin soll ich legen mein Bäuchelein? Sag's liebes Mägdelein Leg deinen Bauch auf meinen Bauch So ist es allemal der Brauch Und allemal… Wohin soll ich legen meinen Schnipper und Schnapper? Sag's liebes Mägdelein Zwischen meinen Beinen wirst du was ertappen Darein lass ihn nur hurtig schnappen Und allemal… Und wenn ich dir ein Junges mach? Sag's liebes Mägdelein Machst du mir eins, so wird's gemacht Stoß nur brav zu, dass's Bettchen kracht Und allemal… Was soll ich aber morgen tun? Sag's liebes Mägdelein Heb du dich auf und geh davon Und sag du hast mir recht getan Und allemal…

credits

released March 3, 2023

Waldzitherpunk sind (und wird gemacht von):

Jens-Paul Wollenberg (Stimme, Mundharmonika, Kröte),
Helene Déus (Stimme, diverse Flöten, Waldzither, Löffel),
Peggy Luck (Stimme, Gitarre, Waldzither, Handyklingelton) &
Toni Linke (Stimme, Gitarre, Waldzither, Geige, Percussion).

Kontrabass von Raphael Seidel.

Alle Arrangements von uns selber. Recording und Mixing von Alexander Niejaki (deepbluegrooves) in den Heartware Studios Leipzig. Mastering von Rafael Klitzing (Echolux).

Fotos von Andreas Krüger, Otto Eckhard, Maria Schüritz, Josef Müller, Denis Luce, Valentin Sims (SU Arts e.V.) und uns selber. Artwork auch von uns selber.

„Tod eines Planeten“ und „Haus auf Abbruch“ aus: Erich Weinert. Nachdichtungen französischer, russischer und ukrainischer Lyrik des 19. Jahrhunderts. Gesammelte Gedichte Bd. 7. Aufbau-Verlag Berlin und Weimar 1987 © Aufbau Verlage GmbH & Co. KG, Berlin 1987, 2008

Wie jede andere guterzogene Band wollen wir uns tränenreich bei allen bedanken, die diese Schallplatten-produktion möglich gemacht haben: Danke an Alex (deepbluegrooves) und die Heartware Studios (insbesondere für die Möglichkeit ausgiebiger Dart-Turniere), Raphael (mit ph) für die deepbrowngrooves am Kontrabass, Rafael (mit f) für den letzten Schliff, einigen unserer Eltern, aber ganz sicher Helenes Vatter, allgemein Spohla, Hoyerswerda und dem Zauberer Pumphut, Jürgen B. Wolff und Uli Doberenz aus verschiedenen Gründen, Günter Gall, Willi Sagert, Denis, der Kröte, dem Kapitalismus und allen Menschen die unsere Musik mögen sowie Jens-Pauls Nachbarn. DANKE!

license

all rights reserved

tags

about

Waldzitherpunk Leipzig, Germany

Peggy Luck
Helene Déus
Jens-Paul Wollenberg
Toni Linke

Mobiles Waldzitherpunk-Kommando mit (ger)manisch-depressiven Frequenzen.

contact / help

Contact Waldzitherpunk

Streaming and
Download help

Report this album or account

If you like Waldzitherpunk, you may also like: